Donnerstag, 24. Januar 2013

Zeit: Masseinheit für Wichtigkeit

Bild: CFalk /  pixelio.de

Kinder nutzen und benutzen vieles anderes als wir. Eine Kartonschachtel wird zum Auto oder ein alter Kissenbezug zum Umhang. Und auch die Zeit hat für Erwachsene und Kinder eine andere Bedeutung. Erwachsene messen damit eine Dauer, Kinder messen damit "Wichtigkeit".

Ich habe mich heute dabei ertappt, wie ich mich mit anderen Vätern verglichen habe, schliesslich will man ja wissen, was andere besser machen. Es war ein Anlass im Kindergarten, bei dem viele Mütter und eine knappe Handvoll Väter anwesend waren. 

Papi ist da!
Ich beobachtete, wie die Kinder mit ihren Papis umgingen (und umgekehrt) und verglich dies mit dem Verhältnis von Junior und mir. Dabei fand ich vor allem eine grosse Gemeinsamkeit: Alle Kinder freuten sich darüber, dass sich Papa Zeit genommen hat und vorbeigekommen ist. Und nicht nur das: Sie prahlten auch damit ("Bei mir ist eben der Papi gekommen!"), während sich andere Kinder bei ihren Müttern erkundigten, warum ihr Vater nicht komme.

Zeit bedeutet "wichtig"
Noch bevor Kinder die Uhr lesen und eine Zeitdauer abschätzen können, lernen sie, dass Zeit ein knappes Gut ist. Oft genug hören sie schliesslich "Ich habe gerade keine Zeit" oder "Wir nehmen uns einmal Zeit, um dies oder das zu tun". Und so wird Zeit zum Gradmesser für die Wichtigkeit. Das, wofür du dir Zeit nimmst, ist wichtig.

Gemeinsame Zeit: Unbezahlbar
Mir wurde heute einmal mehr bewusst, wie wichtig gemeinsame Zeit ist. Dabei geht es um Kleinigkeiten:
  • nach der Arbeit ein paar Minuten zusammen spielen, bevor man sich um anderes kümmerst
  • die Gitarre stimmen und ein paar Lieder singen
  • zusammen herumtollen
  • vor der Gute-Nacht-Geschichte den Tag Revue passieren lassen
  • undundund...
Bei grösseren Kindern besteht gemeinsame Zeit vielleicht eher aus zusammen gamen, shoppen oder Sport treiben. - Und noch später sind sie froh, wenn du sie in Ruhe lässt ;-)

Egal was, tu's einfach!
Dabei ist es gar nicht so wichtig, was du mit deinen Kindern machst, sondern dass du etwas mit ihnen machst. Zeit mit Kindern zu verbringen hat mit Erleben zu tun, aber auch mit Zuwendung und mit Aufbau von Vertrauen. 

Apropos mit anderen Vätern vergleichen: Sven Broder gibt in seinem Buch "Papa steht seinen Mann" Einblicke in das Leben eines modernen Vaters im Spannungsfeld zwischen Familie, Egotrip und Partnerschaft, was letztendlich auch mit Zeitmanagement zu tun hat. Ich lese es in den nächsten Tagen und berichte in diesem Blog darüber. - Nachtrag: Ich habe es gelesen und Tränen gelacht. Hier meine Buchbesprechung.)










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