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Nun wünsche ich dir viel Spass beim Stöbern in meinem Blog!
Markus
Blog für Väter und solche, die es werden wollen. Infos, Tipps und Hinweise aus meiner ganz persönlichen Sicht.
Sonntag, 2. März 2014
Mittwoch, 26. Februar 2014
Betrifft: Haushalt
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© S. Hofschlaeger / pixelio.de
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Liebe Frauen!
Ihr wünscht euch Männer, die in der Familienarbeit Verantwortung übernehmen. Das machen wir. Aber lasst uns bitte so arbeiten, wie wir es für richtig halten.
Wir Männer packen den Haushalt vielleicht anders an, als ihr das tun würdet. Aber wir sind motiviert, und wir schaffen das. Demotivierend wird es erst, wenn ihr uns immer dreinredet und uns das Gefühl gebt, alles falsch zu machen.
Es spielt nämlich keine Rolle, wie der Geschirrspüler genau eingeräumt ist. Ich räume ihn auf meine Art ein, weil ich glaube, dass ich so mehr Geschirr und Besteck reinkriege. Du hast das gleiche Ziel mit einem anderen System.
Es ist auch egal, ob Junior heute den grünen oder den gelben Body unter dem orangen Pulli trägt. Du hast Recht, der gelbe würde farblich besser passen, aber das sieht im Winter keiner, weil er über den Kleidern auch noch ein wattierter Overall, einen Schal, eine Mütze, Handschuhe und die dicken Winterstiefelchen trägt.
Manchmal sieht es ungelenk aus, wenn wir etwas in die Hände nehmen. Das merken wir aber selber und finden für das nächste Mal einen einfacheren Weg. Nur weil wir eine Aufgabe beim ersten Mal nicht so geschickt ausführen wir ihr, müsst ihr sie uns nicht für immer wegnehmen.
Wenn wir mit den Kinder herumtollen, passen wir schon auf, dass nichts passiert. Vielleicht sieht es gefährlich aus, wenn wir ein Kind ein paar Zentimeter in die Höhe werfen und wieder auffangen. Oder wenn wir es irgendwo hinaufsteigen lassen. Oder wenn es auf uns herumturnen darf. Aber glaubt uns: Wir haben immer genügend Sicherheitsreserven und gehen mit unseren Kleinen niemals auch nur in die Nähe eines Limits.
Liebe Frauen, wir wollen unseren Teil an der Familienarbeit leisten. Lasst es uns auf unsere Art tun. - Danke!
Eure Männer
Nachtrag:
Meine Frau redete mir kaum je drein (danke mein Schatz!). Ich erlebe aber bei anderen Paaren immer wieder Situationen, in denen ich denke: "Mein Gott, lass ihn doch einfach arbeiten. Er weiss schon, was er tut!"
Montag, 24. Februar 2014
Angst vor Teilzeitarbeit? - Nein, keine Möglichkeit!
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© Paul-Georg Meister / pixelio.de
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Den Artikel in der Online-Ausgabe von "20 Minuten" findest du hier.
Was für Frauen selbstverständlich ist, sollte für Männer doch auch möglich sein, nämlich nur in einem Teilpensum dem Erwerbsleben nachgehen.
Teilzeitarbeit als Chance für beide Elternteile
Wenn beide Elternteile sich an der Erwerbs- und der Familienarbeit beteiligen, hat das nur Vorteile:
- Das Verständnis und die Wertschätzung für die Familienarbeit wird grösser
- Beide kommen auch mal aus dem Haus und sind in einem Umfeld, wo nicht nur über Windeln und Impfplan diskutiert wird
- Beide haben einen lückenlosen beruflichen Lebenslauf. Wer sich eine Zeit lang voll um die Familie kümmert, hat es schwer, später in das Erwerbsleben zurückzukehren.
- Die Kinder bekommen ein anderes Rollenbild. Auch Papa macht Haushalt, auch Mama hat einen interessanten Beruf
20% Hausmann, 80% Erwerbsarbeit
Ich hatte während eines Dreivierteljahres die Möglichkeit, mein Pensum auf 80% zu reduzieren. Lieber wäre mir ein 60%-Pensum gewesen, aber ich musste schon für die 20% Reduktion sehr viel Überzeugungsarbeit leisten. Immer am Montag war ich also zu Hause und habe mich um die Hausarbeiten und vor allem den Säugling gekümmert. Meine Frau ging derweil einer Erwerbstätigkeit nach.
Meine Arbeitskollegen und die Kunden gewöhnten sich sehr schnell daran, dass ich nur Dienstags bis Freitags erreichbar war.
Auch im Dorf gewöhnte man sich schnell daran. Im Dorfladen war ich nur am Anfang ein Exot, dann schon fast eine Art Pionier. Es wurde auch selbstverständlich, dass ich als (einziger) Vater den monatlichen Termin bei der Mütter- und Väterberatung im Gemeindesaal wahrnahm (ein Angebot des Kantons, bei welchem Säuglinge von einer erfahrenen Hebamme oder einer Säuglingspflegefachfrau angeschaut werden; es wird gemessen, gewogen, Bewegungen und Reflexe geprüft, usw., und vor allem können beiläufig Fragen und Unsicherheiten geklärt werden).
Du als Mann...
Eines Tages wurde ich zum Chef gerufen. Eine Kollegin wolle ihr Pensum reduzieren und deshalb müsse ich wieder 100% arbeiten. Auf meine Frage, weshalb sie reduzieren dürfe und ich nicht, kam wörtlich diese Antwort: "Bei einer Frau ist das doch normal. Aber du als Mann...!"
Quintessenz: Es gibt viele Männer, die gerne in einem Teilzeitpensum arbeiten würden, um mehr Verantwortung in der Familienarbeit zu übernehmen. Leider sind die Betriebe noch nicht so weit.
PS: Ja, ich habe das Pensum wieder erhöht. Ich musste. Der Arbeitsmarkt war zu diesem Zeitpunkt zu schwierig, um etwas Neues zu finden. Ein Jahr später habe ich die Stelle dann doch gewechselt. Jetzt habe ich trotz 100%-Job mehr Zeit für die Familie und die Familienarbeit. Klingt paradox, ist aber so.
Freitag, 13. September 2013
Jennifer
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Bild: © pixelpart / pixelio.de |
Mein Sohn (5½) besucht den Kindergarten. Nach den Sommerferien sind neue ("kleine") Schüler dazugekommen, darunter Jennifer. Sohnemann hat schon viel von ihr erzählt. Die beiden mögen sich offenbar, und sie spielen oft zusammen.
Situation: Frühstück, er und ich schmieren Brote.
- Ich: Ich habe am Elternabend gestern die Mama von Jennifer kennen gelernt.
- Er: Die Mama trägt immer so schöne Kleider. So fröhlich und bunt. Gestern auch?
- Ich: Ja, ein langes, buntes Kleid und ein passendes, buntes Kopftuch. Du hast mir gar nicht erzählt, dass Jennifer schwarz ist.
- Er: Ich wusste nicht, dass das für dich wichtig ist.
Ich erschrak. Schlagartig wurde mir bewusst, welche alten Vorstellungen ich mit mir herumtrage. Als Kind hatte ich auch ausländische Spielkamaraden, und ich hatte viel von ihnen gelernt.
Später lernte ich auf meinen Reisen Menschen aus aller Welt kennen und verbringe heute kaum ein Arbeitstag, an dem ich nicht mindestens ein Mal in einer Fremdsprache telefoniere. Ich dachte immer, ich sei ein weltoffener Mensch, der nicht darauf achtet, woher jemand kommt.
Und heute spreche ich meinen Sohn auf die Hautfarbe seiner Mitschülerin an. Nicht darauf, was er besonders mag an ihr, sondern auf ihre Hautfarbe.
Und ich bin froh, dass er sich seine Spielkamaraden nicht nach Geschlecht, Religion oder Hautfarbe aussucht.
Und ich hoffe, dass er sich jetzt nicht überlegt, ob die Hautfarbe nicht doch wichtig ist.
Ich dummer, alter Esel.
Später lernte ich auf meinen Reisen Menschen aus aller Welt kennen und verbringe heute kaum ein Arbeitstag, an dem ich nicht mindestens ein Mal in einer Fremdsprache telefoniere. Ich dachte immer, ich sei ein weltoffener Mensch, der nicht darauf achtet, woher jemand kommt.
Und heute spreche ich meinen Sohn auf die Hautfarbe seiner Mitschülerin an. Nicht darauf, was er besonders mag an ihr, sondern auf ihre Hautfarbe.
Und ich bin froh, dass er sich seine Spielkamaraden nicht nach Geschlecht, Religion oder Hautfarbe aussucht.
Und ich hoffe, dass er sich jetzt nicht überlegt, ob die Hautfarbe nicht doch wichtig ist.
Ich dummer, alter Esel.
Donnerstag, 28. Februar 2013
Der Albtraum, der keiner ist: Pavor Nocturnus
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Bild: Sergej23 / pixelio.de |
Etwa 4% aller Kinder im Alter von etwa 2-6 Jahren sind von Pavor Nocturnus (übersetzt etwa "Nachtschrecken" oder "Nachtangst") betroffen, in der Regel sind es Knaben. Auch ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene können davon betroffen sein. Pavor Nocturnus wird als Schlafstörung angesehen, welche mit Schlafwandel in Zusammenhang gebracht wird.
Erscheinungsbild
Der Pavor Nocturnus sieht zwar dramatisch aus, ist im Grunde aber harmlos. Er tritt normalerweise etwa 1 bis 3 Stunden nach dem Einschlafen auf, aber sicher nicht in der zweiten Nachthälfte, in welcher die für Träume typische REM-Phase stattfindet. Damit ist klar, dass es sich nicht um einen Albtraum handeln kann. Du wirst auf das Kind aufmerksam, weil es weint oder aufschreit. Wenn du nachschaust, findest du die folgenden Symptome vor:
- das Kind weint oder schreit
- es ist häufig verschwitzt
- manchmal steht es auf und geht herum
- möglicherweise schlägt es um sich
- die Augen sind in der Regel geöffnet
- es macht den Eindruck, dass es "irgendwie wach" ist, aber doch nicht wirklich
- es erkennt dich nicht
- es wehrt sich, wenn du es berühren oder in den Arm nehmen willst
- nach 5-15 Minuten wird das Kind plötzlich wieder ruhig. Es fällt in einen ruhigen Schlaf zurück oder ist kurz wach, um dann schnell wieder einzuschlafen.
- falls es aufwacht, kann es sich an nichts erinnern
Das kannst du tun
Das einzige, was du tun kannst, ist aufpassen, dass sich das Kind nicht verletzt (z.B. Sturz aus dem Bett).
Wenn es auf einen ersten Weckversuch nicht reagiert, versuche nicht, das Kind weiterhin zu berühren oder aufzunehmen. Laute Ansprache oder bespritzen mit Wasser erlösen es auch nicht vom Nachtschrecken, im Gegenteil: All diese Versuche verstärken die Angst des Kindes und es wird noch heftiger schreien und sich noch panischer bewegen.
Bleibe einfach ganz ruhig, nach etwa 5-15 Minuten ist der Spuk vorbei.
Ursachen und Vorbeugung
Über die Ursachen weiss man recht wenig. Man weiss, dass Pavor Nocturnus gehäuft in Familien auftritt, in denen Schlafwandel vorkommt. Man weiss auch dass er gehäuft nach ereignisreichen Tagen auftritt (grosse Freude oder Belastung).
Es gibt aber keine Möglichkeit, einen Pavor Nocturnus zu verhindern. Das Kind kann und darf nicht von Belastungen ferngehalten werden. Sowohl Streit als auch ein freudiges Geburtstagsfest gehören zur gesunden Entwicklung.
Zur gesunden Entwicklung gehört auch die Teilnahme an Ferienlagern oder eine Übernachtung auswärts, ohne Eltern (bei Oma, einem Kindergartenfreund, ...). Behalte das Kind nicht zu Hause aus Angst, es könnte einen Pavor Nocturnus machen. Informiere einfach die Erwachsenen, damit sie wissen, was zu tun wäre.
Nach ereignisreichen Tagen empfiehlt es sich, dem Bettgeh-Ritual besondere Bedeutung zu schenken. Lass das Kind bewusst zur Ruhe kommen (vielleicht mit "Rudelknuddeln" mit der ganzen Familie auf dem Ehebett, inkl. Gute-Nacht-Geschichte, oder eine ausgedehnte Sing-Runde mit vorwiegend ruhigen Liedern) oder lass dir vom Kind erzählen, was es erlebt hat. Trotzdem: Verhindern kannst du einen Pavor Nocturnus nicht.
Abgrenzung zum Albtraum
Die Abgrenzung zum Albtraum ist sehr einfach. Der erste Anhaltspunkt ist die Zeit: Der Pavor Nocturnus tritt realtiv bald nach dem Einschlafen auf, ein Albtraum erst in der zweiten Nachthälfte, während der REM-Phase. Der zweite Anhaltspunkt ist das Verhalten des Kindes: Beim Albtraum, kannst du das Kind wecken, es wird dich dann erkennen und es erinnert sich an den Traum (oder wenigstens daran, dass es schlecht geträumt hat). Beim Nachtschrecken ist das Kind nicht weckbar.
Wann ist ein Arztbesuch nötig?
Ein Pavor Nocturnus muss grundsätzlich nicht dem Arzt vorgestellt werden. Ausnahmen sind:
- Die Anfälle sind sehr häufig (fast täglich)
- Die Anfälle treten regelmässig auf, sind aber nur kurz (etwa 1-2 Minuten): Arztbesuch zum Ausschluss einer Epilepsie
- Wenn du unsicher bist, ist es nie falsch, beim Arzt nachzufragen
Freitag, 8. Februar 2013
Buchempfehlung: Papa steht seinen Mann
Wer seine Kolumne kennt, weiss: Wenn Sven Broder einen Ratgeber für Väter schreibt, kann kein Auge trocken bleiben. Aus witzigen Anekdoten, gut recherchierten Fakten und konkreten Tipps entstand ein Ratgeber für Väter, solche, die es werden wollen und solche, die sich noch nicht entschieden haben. - Ein Buch, das die Lachmuskeln strapaziert.
Eigentlich mag ich keine Ratgeber. Ratgeber wollen mir sagen, was richtig und was falsch ist und wie ich mich folglich zu verhalten habe. Erfrischend anders ist Sven Broders "Papa steht seinen Mann": Ich habe Tränen gelacht!
Ein Buch für Männer
Das "Buch Papa steht seinen Mann" richtet sich an Männer. An Männer, die gleichzeitig Väter sind oder es vielleicht einmal werden wollen. Männer, die trotzdem Männer bleiben. Wenn er die 40 Schwangerschaftswochen beschreibt, klingt das für die 5./6. Woche deshalb so: "Fanden Sie Ihre Frau vor der Mens jeweils quengelig und unausstehlich? Jetzt wissen Sie: Das war noch gar nichts." Dass dies zwar ehrlich, aber dennoch liebevoll gemeint ist, zeigt sein Tipp für die 12. Woche: "Die Gefahr einer Fehlgeburt ist ab jetzt verschwindend klein. Feiern Sie das - sie wird sich freuen."
Nie belehrend und immer witzig
Aus eigener Erfahrung weiss Broder, dass wir Männer zu Schwangerschaft, Geburt und Kindererziehung andere Fragen und Sorgen haben als Frauen. Windeln wechseln oder stundenlang am Planschbecken sitzen passen eben nicht ins traditionelle Rollenbild des Mannes. In unzähligen Kurztexten erzählt er deshalb herrlich ehrlich von seinen Erlebnissen als Vater, Mann und Partner und lässt uns als Zuschauer zu. Oder er lässt Fachleute zu Wort kommen, die auch mal mit Mythen aufräumen (so fällt im Zusammenhang mit Wassergeburten auch mal der Begriff "Wannenmafia"). Nie belehrend, immer witzig - und doch hält Broder uns immer wieder den Spiegel hin. Apropos Planschbecken: Wer sich vor dem Gemisch aus Chlorwasser und Kinderpipi ekelt, findet im Buch auch Tipps, wie man sich das Kinderbad gesund reden kann...
Angenehm zu lesen
Das Buch ist auch für Männer geeignet, die wenig Zeit zum Lesen haben. Die mehr als 90 Kurztexte, jeder zwischen einer halben und maximal 4 Seiten lang, sind in sich abgeschlossen. So kann man immer mal wieder zwischendurch einen Text lesen - wenn man es schafft, das Buch wieder wegzulegen. Die Themenwahl ist nämlich sehr breit und überrascht bisweilen. Auf den ersten Blick käme zum Beispiel kaum jemand auf die Idee, dass der Kauf neuer (Männer-)Unterhosen etwas mit Beziehungspflege zu tun haben könnte. Und wer als Mann heimlich verhüten möchte, findet auch hierfür eine detaillierte Beschreibung im Buch, inkl. ernst gemeintem Tipp, dabei immer ein Glas kaltes Wasser griffbereit zu haben.
Ideales Geschenk
Das Buch "Papa steht seinen Mann" ist das ideale Geschenk für
- den Partner, der nicht weiss, ob er Vater werden möchte
- den werdenden Vater
- junge und gestandene Väter
- sich selber
Statt der langweiligen Flasche Wein werde ich jedenfalls in Zukunft Freunden, die gerade Vater geworden sind, dieses Buch schenken.
Wer dieses Buch gelesen hat, nimmt die Herausforderung an
Sven Broder ist bodenlos ehrlich und das macht das Buch glaubwürdig. Er schreibt von den Sonnenseiten als "Event-Papa", aber auch von nervigen Nächten und zu wenig Sex. Er bindet das Vater sein in das eh schon vorhandene Spannungsfeld zwischen Ego-Mann und Partner ein und zeigt, wie er damit zurecht kommt. Wer 200 Seiten lang lesen will, wie toll die Vaterrolle ist und dass es nichts Schöneres gibt, soll sich ein anderes Buch kaufen. Wer "Papa steht seinen Mann" gelesen hat, weiss, worauf er sich einlässt. Und er nimmt die Herausforderung an. Garantiert!
Broder Sven, Papa steht seinen Mann
224 Seiten, broschiert
Beobachter Buch-Verlag
ISBN 978-3-85569-452-5
Homepage des Verlags
Donnerstag, 24. Januar 2013
Zeit: Masseinheit für Wichtigkeit
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Bild: CFalk / pixelio.de |
Kinder nutzen und benutzen vieles anderes als wir. Eine Kartonschachtel wird zum Auto oder ein alter Kissenbezug zum Umhang. Und auch die Zeit hat für Erwachsene und Kinder eine andere Bedeutung. Erwachsene messen damit eine Dauer, Kinder messen damit "Wichtigkeit".
Ich habe mich heute dabei ertappt, wie ich mich mit anderen Vätern verglichen habe, schliesslich will man ja wissen, was andere besser machen. Es war ein Anlass im Kindergarten, bei dem viele Mütter und eine knappe Handvoll Väter anwesend waren.
Papi ist da!
Ich beobachtete, wie die Kinder mit ihren Papis umgingen (und umgekehrt) und verglich dies mit dem Verhältnis von Junior und mir. Dabei fand ich vor allem eine grosse Gemeinsamkeit: Alle Kinder freuten sich darüber, dass sich Papa Zeit genommen hat und vorbeigekommen ist. Und nicht nur das: Sie prahlten auch damit ("Bei mir ist eben der Papi gekommen!"), während sich andere Kinder bei ihren Müttern erkundigten, warum ihr Vater nicht komme.
Zeit bedeutet "wichtig"
Noch bevor Kinder die Uhr lesen und eine Zeitdauer abschätzen können, lernen sie, dass Zeit ein knappes Gut ist. Oft genug hören sie schliesslich "Ich habe gerade keine Zeit" oder "Wir nehmen uns einmal Zeit, um dies oder das zu tun". Und so wird Zeit zum Gradmesser für die Wichtigkeit. Das, wofür du dir Zeit nimmst, ist wichtig.
Gemeinsame Zeit: Unbezahlbar
Mir wurde heute einmal mehr bewusst, wie wichtig gemeinsame Zeit ist. Dabei geht es um Kleinigkeiten:
- nach der Arbeit ein paar Minuten zusammen spielen, bevor man sich um anderes kümmerst
- die Gitarre stimmen und ein paar Lieder singen
- zusammen herumtollen
- vor der Gute-Nacht-Geschichte den Tag Revue passieren lassen
- undundund...
Egal was, tu's einfach!
Dabei ist es gar nicht so wichtig, was du mit deinen Kindern machst, sondern dass du etwas mit ihnen machst. Zeit mit Kindern zu verbringen hat mit Erleben zu tun, aber auch mit Zuwendung und mit Aufbau von Vertrauen.
Apropos mit anderen Vätern vergleichen: Sven Broder gibt in seinem Buch "Papa steht seinen Mann" Einblicke in das Leben eines modernen Vaters im Spannungsfeld zwischen Familie, Egotrip und Partnerschaft, was letztendlich auch mit Zeitmanagement zu tun hat. Ich lese es in den nächsten Tagen und berichte in diesem Blog darüber. - Nachtrag: Ich habe es gelesen und Tränen gelacht. Hier meine Buchbesprechung.)
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